Im Rahmen der Kompetenztage an der Limesschule (30.1. – 2.2.23) setzte sich eine Schülergruppe aus der Q2 mit Forschungsmethoden und -ergebnissen zum Limes auseinander. Den genauen Ablauf des Projekt schildern die folgenden Berichte von Schülerinnen und Schülern.
Am 1. Tag des Projektes „Forschungen am Limes” bekamen wir eine Einführung. Frau Schlicker als Projektleiterin berichtete über die historische Bedeutung des Limes und die Arbeit der Reichslimeskommission.
Anschließend war Dr. Kai Mückenberger vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen zu Besuch. Der Archäologe berichtete über den Verlauf des Limes in Europa, Hessen und im Idsteiner Land. In der Idsteiner Senke gibt es dabei als Besonderheit eine doppelte Limeslinie, den vorderen und hinteren Limes.
Dr. Mückenberger stellte Forschungsmethoden am Limes vor und konnte anhand neuester Prospektionsergebnisse zeigen, dass sich an mehreren Stellen der von der Reichslimeskommission angenommene Verlauf des Limes als falsch erwiesen hat. Die Limeslinie verläuft zum Beispiel oft nicht linear, sondern kurvig.
Am 2. Tag trafen wir uns am Nachbau eines Limesturms an der Turmstelle 3/26, kurz nach Sonnenaufgang.
Martin Schlicker, Vorsitzender des Freundeskreises Limes im Idsteiner Land, begrüßte uns und führte uns bei kaltem Wind und eisigen Wegen zu dem noch sichtbaren Graben der vorderen Limeslinie. An der Turmstelle 3/25 sahen wir Überreste eines ehemaligen Wachtturms am Limes und erfuhren Interessantes über den Bau des Limes.
Anschließend marschierten wir wieder zurück zur Turmstelle 3/26. Herr Schlicker führte uns in den nachgebauten Turm, wo wir mehr über die Kultur der Germanen erfuhren und wie sehr es sich lohnte, als Soldat für Rom zu arbeiten. Zum Schluss ging es auf den Wehrgang des Turmes, wo wir einen unglaublichen Blick über die Landschaft hatten.
Am 3. Tag durften wir selbst anpacken und forschen!
Ermöglicht wurde dies durch Benno Zickgraf, Geschäftsführer der Firma Posselt&Zickgraf Prospektionen, der gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Torsten Riese aus Marburg gekommen war.
Nach einem Vortag von Herrn Zickgraf über verschiedene Archäologische und Geophysikalische Forschungsmethoden ging es runter in den Wald, genauer gesagt in die Idsteiner Senke.
Das Gerät zur Magnetometerprospektion erklärten uns Herr Riese und Herr Zickgraf vor Ort und der Reihe nach stapften wir mit dem Gerät selbst über die Wiese, um Daten zu erhalten, mit denen wir hofften, den verborgenen Limes sichtbar zu machen.
Zurück in der Schule, wurden die Daten ausgewertet und ein Bild bestehend aus verschiedenen Graustufen entstand. Eine schwache Linie zeichnete sich ab und es lässt vermuten, dass dies möglicherweise der Verlauf der Limeslinie ist.
Am 4. Tag werteten wir in der Schule die vergangenen Tage aus:.
Nach einem Überblick über verschiedene archäologische Forschungsmethoden mithilfe „der Maus“ schauten wir uns das Prospektionsergebnis vom Vortag noch einmal genauer an und verglichen es mit vorhergehenden Forschungsergebnissen an den Idsteiner Limeslinien.
Wir schrieben diesen Bericht und Frau Schlicker bat uns um eine Rückmeldung zu dem Projekt, das uns insgesamt viel Spaß gemacht hat. Die drei Archäologen, die zu Besuch waren, haben uns in Vorträgen interessante Einblicke in Forschungsmethoden und -ergebnisse gegeben. Wir konnten selbst prospektieren und damit praktisch tätig werden. Das Projekt hat Praxis und Theorie verbunden, wir sahen eine direkte Anwendung zum aktuellen Physikunterricht. Und es war sehr interessant, die Geschichte der eigenen Region zu erkunden.